Trotz Stress und Konflikten bei Stimme bleiben

Dass die Stimme anfällig für Stimm-ungen ist, zeigt sich in einigen Redewendungen: „das schnürt mir den Hals zu“, „da kriege ich einen Kloß im Hals“, „das ist für mich nicht stimmig“ usw.

Wir haben in der Stimmig sein-Methode® einerseits die Gründe dafür herausgefunden und zweitens Wege gefunden, wie man diese Stressanfälligkeit der Stimme sogar positiv für sich nutzen kann.

Warum die Stimme stressanfällig ist – die Schutzfunktion des Kehlkopfs:

Der Kehlkopf sichert täglich unser körperliches Überleben, indem er beim Schlucken die Luftröhre durch Verengung verschließt und so verhindert, dass Speise oder Flüssigkeit in „den falschen Hals“ also in die Luftröhre gelangen, was unweigerlich zum Ersticken führen würde.

Diese Schutzfunktion des Kehlkopfs äußert sich auch in psychischen Bedrohungszuständen: unwillkürlich werden im Kehlkopf die Stimmlippen enger aneinander gepresst, was zu engen, gepressten Stimmen führt. Zusätzlich wird der Rachen zugeschnürt, was den berüchtigen „Kloß im Hals“ auslöst.

Will man zusätzlich den Angreifer wieder loswerden, baut man einen starken Luftdruck auf – genauso, wie wir es beim Husten tun, also dann, wenn wir bereits etwas in den „falschen Hals“ bekommen haben: die Stimme wird dann laut und schneidend – wir sind wütend. Häufig treibt die Stimme durch den Luftdruck in die Höhe, was dem Gegenüber zusätzlich Unsicherheit signalisiert.

Wenn wir uns gar nicht wehren können, weil wir permanenter Ohnmacht ausgesetzt sind oder wir erschöpft sind und resignieren, dann wird der Klang verhaucht und kraftlos – die Schutzfunktion quittiert quasi ihren Dienst. Die Stimme wird leiser, nebulös, so dass unsere Gesprächspartner häufiger nachfragen müssen. Körperlich ist dies für die Stimme sehr belastend. Man verliert bei der Atmung zu viel Luft – denn die Stimmlippen sind bei der Stimmgebung zu weit geöffnet. Passen dazu gibt es die Redewendung: „da ist einfach die Luft raus.“

Lösungen -Wie man bei Stimme bleiben kann – Eigenmacht fördern:

Die Stimme reagiert also mit Innervierung der Schutzfunktion, wenn wir uns bedroht fühlen. Fühlen wir uns hingegen sicher – wir sprechen in der Stimmig sein-Methode® von „Eigenmacht“, so wird die Stimme weich, voll und klar.

Über Rollenspiele und Gespräche wird in der Stimmig sein-Methode® die Eigenmacht gestärkt und in ihrer Wirkung auf den Stimmklang überprüft. Wann wird die Stimme voll, wann wackelt sie, wird gepresst oder bricht weg? Stimme wird so als Meßfühler unseres Befindens und kann als Wegweiser in Gesprächen und bei alltäglichen Entscheidungsprozessen sehr wertvoll werden. Ziel ist es, mit seinen Entscheidungen und Handlungen und somit mit der eigenen Stimme „stimmig“ zu werden.